Kufgem Journal Nr. 14 | April 2016
DAS „BABY“ UND SEINE ZWEI GEBURTSHELFER hängenden Aufwand konnten wir zu dieser Zeit überhaupt nicht abschät- zen. Das „Software-Kind“ Stromver- rechnung kam zwei Jahre später nach größeren Geburtswehen auf die Welt … Hansjörg Recla: … wobei wir unserem „Baby“ nach der Geburt eine sehr gute Pflege zukommen ließen und uns als Väter sehr bemüht haben (lacht). Auch haben wir mit einer Lager- und Auf- tragsverwaltung sowie Fakturierung so ganz nebenbei ein kleines „Schwester- chen“ geschaffen. Mit Erfolg: Der Ableger davon wurde ja rasch auch an andere Stadtwerke in Österreich verkauft. Franz Mayer: Ja, das ist richtig. Diese Softwareprodukte wurden dann nach kurzer Zeit bei anderen Stadtwerken in Schwaz, Telfs, Wörgl, Hall, Kitzbü- hel usw. eingesetzt. Das war auch – wenn man so will – die Geburtsstunde von Kufgem. Und als dann auch in der Stadtgemeinde Kufstein eine Soft- wareumstellung bevorstand, war unser damaliger Direktor wieder sehr voraus- schauend. Hansjörg Recla: Ja, das kann man so sagen. Er überzeugte auch den Kuf- steiner Bürgermeister davon, dass die EDV-Abteilung der Stadtwerke einen „größeren Bruder“ für die Gemeinde- verwaltung erschaffen kann. Es ging also wieder ans Programmieren? Hansjörg Recla: Ja, und das nicht zu knapp. Dass es zwischen den Systemen Doppik (Stadtwerke) und Kameralistik (Gemeinde) und vor allem auch bei den sonstigen Aufgaben gravierende Unter- schiede gab und gibt, war damals we- der ihm noch uns klar. Franz Mayer: Es war aber eine tolle Herausforderung, die wir mit Begeis- terung annahmen. In den Folgejahren wurde mit weiteren Kollegen das Soft- waresystem „Gemeinde“ entwickelt. Anfang der 80er-Jahre ging in der Stadtgemeinde Kufstein der Probelauf erfolgreich über die Bühne. Der „große Bruder“ entwickelte sich also ebenso prächtig? Franz Mayer: Und wie. Als ersten Ge- meindekunden haben wir damals die Stadtgemeinde Imst gewonnen – das war damals ein unbeschreibliches Glücksgefühl. Nun waren wir auf dem richtigen Weg und der Erfolg ließ sich nicht mehr aufhalten.
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