Kufgem Journal Nr. 9 | September 2013
10 Kufgem Journal Nr. 9 | September 2013 M it TIRIS, SAGIS, Google Earth, Bing Maps und ähnlichen Internetdiensten haben die Orthofotos einen Siegeszug angetreten. Luftbildaufnahmen gibt es schon seit ca. 100 Jahren - die Einführung der Digital- Fotografie hat im Jahr 2008 in Österreich mit der Firma Vexcel begonnen und verbreitet sich von Graz aus in der ganzenWelt. Seither sind Bildflüge viel billiger geworden und die Qualität der Bilder ist gestiegen. Der Preisverfall macht einen eigenen Bildflug zur Auf- nahme des tatsächlichen Bestandes für das Siedlungsge- biet einer Gemeinde finanzierbar. Der Flug findet im Spätherbst oder im Frühjahr statt – ohne Blätter auf den Bäumen und ohne Schnee. Die Farben der Bilder sind ungewöhnlich – aber alle wichtigen Details am Boden sind erkennbar und das ist wirklich wichtig. Maßstäbe bis zu 1:100 AVT-Mitarbeiter DI Raimund Gasser ist Projektleiter für Gemeinden in Österreich, Südtirol und Süddeutschland: „Wir überfliegen Gemeindegebiete ab 5 km² und mit 50 km² decken wir dann schon Abwasserverbände und Städte ab. Die Kosten liegen zwischen EUR 6.000,-- und EUR 35.000,-; je nach Größe und Form der Siedlungs- räume.“ Deswegen sind die Kundschaften auch bunt ge- mischt und reichen von Industriegemeinden über Ab- wasserverbände bis zu Kleinstgemeinden. Die aus den Luftbildern hergestellten Orthofotos werden in die GIS-Systeme der Gemeinden eingespielt oder kön- nen problemlos über die Web-GIS-Anwendungen von Kufgem genutzt werden. Die Bodenauflösung von 5 cm liefert so viele Details, dass Pläne bis zum Maßstab 1:100 erstellt und ausgedruckt werden können. Das Orthofoto ist ein leicht nutzbares Endprodukt für die Gemeinde – die aufgenommenen Luftbilder können für viele andere Dinge verwendet werden. „Wir können mit den aufgenommenen Messbildern auf fotogrammet- rischen Auswertestationen in Imst z.B. versiegelte Flächen für Abwassergebühren, Dachlandschaften bzw. Dachhö- hen oder Straßenverläufe und Schächte vermessen und sind dabei so genau wie der Vermesser am Boden. Wir sehen aber wesentlich mehr und sind deutlich schneller“, meint DI Raimund Gasser von AVT. Luftbild- aufnahmen für Gemeinden Wasserleitungskataster- Förderung AVT führt auch geförderte Wasserleitungskatasterprojek- te durch. Die KPC fördert bis zu 2 Euro pro Laufmeter Wasserleitung bzw. 50 % der Firmenkosten. Luftbilder sind eine große Hilfe für die Wasserleitungskatasterpro- jekte, die Vermessungsarbeiten im Feld können sehr stark reduziert werden und die erzeugten Daten sind wesentlich besser als bei einer normalen Vermessung. „Lecksuche und Wasserleitungsortung sind die Arbeiten, bei denen wir den Wassermeister der Gemeinde brau- chen. Nur so sind die Daten wirklich gut. Wenn wir eine fertige Vermessung aus den Luftbildern haben, dann sind wir wesentlich schneller. Damit kann die Einsatzzeit für die Gemeindemitarbeiter sehr stark reduziert wer- den“, erzählt Norbert Kropf – der verantwortliche Techni- ker der Wasserabteilung in der AVT. Einsatz Norbert Kropf und Mario Stigger. Stand 16
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